Dienstag, 18. Oktober 2011

Der Tiefpunkt meiner Reise...

Der erste Nachtfrost in den Bergen....

...und dann morgens in die heiße Quelle.

Badwater Basin im Death Valley - -86m unter dem Meeresspiegel

Die senkrechte Wand von "El Capitan" im Yosemite Nationalpark

Half Dome - auch ein Highlight im Yosemite Nationalpark

Nach zwei sehr geruhsamen und ruhigen Tagen bei Gary in Carlsbad (ihn hatte ich vor Wochen in Eureka getroffen, und da hatte er mich eingeladen, doch einfach bei ihm vorbeizukommen und dort ein oder zwei Tage zu bleiben...) bin ich dann nach San Diego gefahren. Die Stadt hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Und ab hier war dann Radlerpause angesagt, denn die nächsten drei Wochen ist Mietwagen angesagt. Zwei Räder vs. vier Räder. Meine zwei Räder konnte ich bei Veronique in der Garage sicher unterbringen und nach einem netten kleinen Plausch und etwas Milka-Schokolade ging es dann mit dem Auto wieder in Richtung Norden. Über den I5 ging es durch Los Angeles - was für ein Verkehr auf der Strasse. War für mich sehr gewoehnungsbeduerftig und so bin ich immer schoen rechts und nicht allzu schnell gefahren. Mein "Ford-Escape" ist gross genug, um im Kofferraum halbwegs bequem schlafen zu können - so kann ich mir die Uebernachtungskosten sparen. Und so habe ich die erste Nacht irgendwo hinter LA auf einem LKW-Parkplatz verbracht. Am nächsten Morgen bin ich dann in das Death Valley gefahren - WOW!!!! Dieser Nationalpark hat mir richtig gut gefallen. Es war mit knapp 40 Grad (ca. 100 Grad Fahrenheit) ganz schön heiss hier. Die Nacht habe ich dann am "Dantes View" verbracht - ein Aussichtspunkt auf 1.669m über dem Valley. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war unbeschreiblich. Von hier hatte ich dann auch einen super Blick auf das "Badwater Basin". Ein Salzsee, der 86 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Und dieser See war mein nächstes Ziel am Morgen. Dort angekommen hatte ich den absoluten Tiefpunkt meiner Reise erreicht - denn hier ist der tiefste Landmassenpunkt des gesamten amerikanischen Kontinents!! Andere Attraktionen wie "Natural Bridge", "Artist Drive", "Devils Golf Course" oder die Sandduenen waren tolle Ziele im Valley. Ganz besonders beeindruckt war ich von der absoluten Stille in der Wueste. Gerade in der Nacht hat man NICHTS gehört. Kein Wind, keine Tiere, kein einziges Geräusch. Auf meinem Weg aus dem Valley habe ich dann erfreulicher Weise alte Bekannte wiedergetroffen. Chris - ein Radler den ich vor vielen Wochen mal irgendwo an der Küste getroffen habe und Alena und Hardy, die beiden Berliner, die in zwei Jahren runter nach Argentinien fahren. Mit den beiden habe ich dann auch länger am Straßenrand gesessen und wir haben uns über erlebtes ausgetauscht. Hat mich richtig gefreut, die beiden wieder zu treffen. Von ihnen hatte ich auch den Tipp mit den heißen Quellen bekommen. Das war dann mein nächstes Ziel. Highway 395 - nördlich von Bishop. Hier habe ich die heissen Quellen gefunden. Eingerahmt von schneebedeckten Berggipfeln konnte man hier zelten und die Seele baumeln lassen. Ich bin 4x im Wasser gewesen. Am schönsten war es einmal bei Nacht - draußen war es richtig kalt, der Mond und die Sterne bildeten zusammen mit den Berggipfeln ein unvergessliches Panorama. Auch das Bad am morgen um 07:00 Uhr zum Sonnenaufgang war einmalig. Das war mit der schönste Platz, an dem ich bis heute übernachtet habe. Von hier aus ging es dann durch den Sequoia NP in den Yosemite NP - nach Aussage aller ein MUSS! El Capitan - 2.307m hoch - eine senkrechte Felswand, die für Kletterer aus aller Welt eine Herausforderung ist. Half Dome - 2.693m hoch - auch ein Kletter-Hotspot, der Blick in das Yosemite Valley oder die Fahrt über den Tioga Pass waren sehr beeindruckend. Es war schön, hier gewesen zu sein, aber das Death Valley fand ich dann doch um einiges interessanter.
Wenn ich meine Tour noch mal fahren würde, dann würde ich meinen Weg von San Francisco über diese beiden Nationalparks wählen und nicht weiter entlang der Küste fahren. Denn das ist wirklich eine tolle Gegend hier.
Neben den NP habe ich in Mariposa auch mal eine katholische Messe besucht. Vor der Kirche wurde man mit Handschlag begrüßt, es gab drei Messen am Sonntag und die Messe um 08:30 Uhr war sehr gut besucht. Die kleine Kirche war fast voll. Die Hauptbestandteile sind natürlich die gleichen wie bei uns, aber das mal in englisch zu erleben war schon interessant. Der Pfarrer war sehr locker drauf und hat viel mit der Gemeinde gesprochen, es war irgendwie nicht so steif. Beim "Vater unser" habe sich alle in der Kirche an die Hände gefasst und somit eine "Menschenkette" durch die gesamte Kirche gebildet - über den Mittelgang hinweg. Und es gab noch eine Taufe. Übrigens heißen die Paten im englischen "Godparents" - Gotteltern; und das Partenkind heisst "Godchild" - Gottkind. Finde ich irgendwie ausdrucksstärker als das deutsche Wort Taufpaten oder Patenkind....
Nun ja, nun bin ich auf dem Weg nach San Francisco und freue mich, meine Vater wieder zu sehen. Schade nur, dass meine Mutter nicht fliegt.
    

1 Kommentar:

Dominik hat gesagt…

Servus Andre!

Erinnerst du dich noch an letztes Jahr E.O.F.T.? Alex Honnold – Free Solo Speed Rekord am Half Dome!?
http://www.youtube.com/watch?v=ICBrXUuwvgg
Ich hoffe du versuchst es nicht auch noch! Weisst ja - mit den Frauen klappts dann auch nicht besser! ;o)
Im November gehts wieder zu E.O.F.T.! Ich werde an dich denken. Vielleicht schickst du ja nächstes Jahr ein Filmchen von deinem Trip ein!?
Keep Going...
...der Full Dome ;o)