Freitag, 7. Oktober 2011

Los Angeles - Stadt der Engel


Sonntag Morgen in Malibu Beach
       
Endlose Strände und viele Sportmoeglichkeiten
    
Sehen und gesehen werden lautet das Motto am Venice Beach
     
Das Hollywood-Sign: 15m hoch, 137m lang
Ursprünglich hieß es mal "Hollywoodland"
    
Sogar Kermit der Frosch hat hier einen Stern auf dem Walk of Fame
     
Besuch aus Greffen - Stefans und meine Wege habe sich in Newport Beach gekreuzt
        
    
Als erstes mal die gute Nachricht: Meine Reifen sind wieder ok, ich hatte mit den neuen Decken keine weiteren platten Reifen mehr und konnte somit wieder KM machen. Danke übrigens für das Mitleid, die aufmunternden und geistigen Kommentare bzw. Mails. Aber das gehört zum Radfahren dazu. Als kleine Entschädigung für all den Stress habe ich mir auch mal nach langer langer Zeit ein Motelzimmer gegönnt, bin schön was Essen gegangen und am nächsten Morgen war die Welt wieder in Ordnung und das Radfahren hat wieder richtig Freude gemacht.

Somit ging es dann für mich in Richtung Los Angeles. Entlang den Santa Monica Mountains bin ich am letzten Sonntag morgen dann im Stadtbezirk von LA angekommen.
LA – die Stadt der Engel. Im gesamten Ballungsraum leben über 10. Mio. Menschen, die Highways und Freeways sind die Schlagadern der Stadt, und die Vororte und City-Limits ziehen sich ca. 150km die Küste entlang – einfach nur gigantisch.
Am Sonntag in Malibu einzufahren, war eine gute Idee. Der Verkehr auf den Straßen war erträglich, der Verkehr auf den Radwegen hingegen riesig. Rennradfahrer über Rennradfahrer, Jogger, Walker und Skater blockierten den Radweg, der sich in unendlich vielen Kurven durch den weißen Sand am Strand seinen Weg bahnte. Hinzu kamen die vielen Spaziergänger. Im Wasser unendlich viele schwarze Punkte – Surfer in ihren Wasseranzügen, die auf die perfekten Wellen gewartet haben, um auf diesen zu reiten.
Vorbei an der Getty-Villa und vielen tollen Strandhäusern ging es durch Venice Beach. Hier ist das Mekka der Body-Bilder, Sportler, Strassenverkaeufer und der Obdachlosen. Eine bunte Mischung, die Venice Beach zu einem Besuchermagneten in LA macht. Ich habe mein Rad gemütlich über die Straße geschoben und mir das bunte Treiben angesehen.
Überhaupt sind die Strände hier ein Laufsteg der Eitelkeiten. Sehen und gesehen werden lautet das Motto. Jeder scheint hier gerne zu zeige, wie fit er oder sie ist, wie er oder sie den Körper geformt hat, wie sportlich und stark man ist.
Nach Venice Beach dann die Marina del Rey – ein riesiger Stadthafen für Segelboote und Jachten. Nach der Marina hatte ich dann mein Ziel für diesen Tag erreicht: Playa del Rey. Bei Chris konnte ich mich für zwei Tage heimisch fühlen. Er hatte seine Garage umgebaut, unten war sein kleines Musikstudio, oben ein Aufenthaltsraum – und das war mein Schlafplatz. Chris kann übrigens super Gitarre spielen, singen und Klavier spielt er auch – eine Kostprobe seines Könnens hat mich schwer begeistert. Nach einem gemeinsamen Abendessen bin ich dann schlafen gegangen, um fit für den nächsten Tag zu sein – Stadtbesichtigung in Hollywood.
Chris hat seinen Sohn morgens zur Schule gebracht und mich gleich mitgenommen und in Hollywood raus gelassen. Da ich keine Lust hatte, stundenlang durch die Stadt zu laufen, habe ich mir eine Bustour gegönnt – wo man überall aus- und wieder einsteigen konnte. Das Kodak-Theater, Beverly Hills, Rodeo-Drive, die Paramount-Studios oder der Walk of Fame – all das gab es zu sehen. Außerdem Bäume, Zäune und große Tore vor den Häusern der Stars, die alle neugierigen Blicke abgeschirmt haben. Ich frage mich allerdings nur, was die Stars oder reichen Leute in die Hollywood Hills zieht? Hier ist alles eng an eng bebaut, die Aussicht ist bescheiden, die Straßen schlecht. Es gibt so viele schönere Plätze entlang der Küste. Aber falls noch jemand einen zweiten Wohnsitz in Hollywood sucht: es steht hier eine schöne Villa für 68,5 Mio. $ zum Verkauf – ich makel gerne, wenn die Provision stimmt.
Das einzige, was ich nicht so richtig gesehen habe, sind die großen Buchstaben „Hollywood“. Von der Bustour aus konnte man hier und da einen Blick darauf werfen, mehr aber nicht. Also habe ich mich entschlossen, doch noch etwas zu laufen und habe nach dem Weg zu dem Schriftzug gefragt. Man schickte mich hier und da hin, aber nach einer Stunde habe ich gar nichts mehr vom Schriftzug gesehen und habe dann beschlossen, den Rückweg anzutreten. Mit der Metro nach Down-Town LA, dann mit dem Bus zurück zur Playa del Rey. Und der Busfahrer war ganz bestimmt kein Engel...
Am naechsten Morgen habe ich mich dann von Chris verabschiedet und bin weiter gen Süden gefahren. Die Strecke war eigentlich ok – bis zum Hafen von LA. Hier war 10km schwitzen angesagt. Nicht, weil es hoch oder runter ging, sondern weil der Verkehr hier mörderisch war, die Straßen wirklich schlecht und ich etwas besorgt um mich und mein Rad war. Nach dem Hafen – als wenn jemand einen Schalter umgelegt hat – dann wieder ein schöner Radweg am Strand entlang. Tolle, noble Stadtteile wie Long Beach, Seal Beach, Huntigton Beach oder Newport Beach lagen auf meiner Strecke. Mangels eines CG habe ich dann in Huntigton Beach noch mal in einem Motel übernachtet.
Am Abend bekam ich einen erfreulichen Anruf. Stefan Heckmann teilte mir mit, dass er nördlich von LA ist und es wohl morgen mit einem Treffen klappen wird. Super – hat mich richtig gefreut.
Am nächsten Morgen hat es dann wie aus Eimern geregnet – war aber egal, denn Fahren braucht ich an diesem Tag ja nicht. Vom Motel bin ich in den nächsten Starbucks, habe Stefan meinen Standort durchgegeben und gegen 11:00 Uhr kam er dann auch angefahren. Wir haben lange dort gesessen und uns über alle Erlebnisse entlang der Westküste ausgetauscht. Dann hat er mein Rad in seinen Mietwagen geladen, wir haben uns ein Motel in Newport Beach gesucht, sind was essen gegangen und haben dann noch ein paar Bier im Irish-Pub getrunken.
Am nächsten Morgen hieß es dann aber auch schon wieder Abschied nehmen, denn Stefan musste hoch in Richtung San Francisco. Es hat mich riesig gefreut, nach drei Monaten ein bekanntes Gesicht aus der Heimat zu sehen, sich über all die erlebten Dinge auszutauschen und einfach mal wieder etwas länger deutsch zu reden.....
Diesen Tag bin ich dann noch die Wahnsinns-Distanz von 35km gefahren, zum CG in Dana Point. Ich bin nämlich im Moment etwas am rumkluengeln, da ich ja am 20.10. wieder in San Francisco sein muss und bis San Diego ist es nicht mehr allzu weit.
      

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