Ein paar Eindrücke aus San Cristobal de Las Casas
Am Wasserfall Agua Azul |
Blick in den Dschungel oberhalb des Wasserfalls |
Die Pyramiden der Maya in Palenque |
Die Stufen nach oben sind riesig und ganz schön steil |
Seit letztem Sonntag bin ich nun schon in San Cristobal de Las Casas, im "el Hostalito" von Joaquin. Ein super ruhiges Hostal fast direkt im Stadtzentrum. Da Joaquin auch Warmshowers-Host ist, war die erste Nacht hier umsonst, die weiteren Nächte haben mich 50 Pesos - umgerechnet also keine 3,00 EURO gekostet. Was will man mehr.
Als ich am letzten Sonntag hier angekommen bin, waren Babs und Achim bereits hier und haben mich mit einem kühlen Bier und selbstgemachtem Kartoffelsalat empfangen. Dazu gab es das Schwarzbrot und die Milkaschokolade von meinen Eltern. Ein kulinarischer Hochgenuss. Aber auch sonst haben wir die letzten Tage öfter mal den Herd im Hostel genutzt und so leckere Sachen wie Kartoffelbrei oder Pfannekuchen gekocht. Nudeln standen auch auf dem Speiseplan. Und all die leckeren Sachen immer mit viel, viel Sahne. Dazu gab es die eine oder andere kleine (1,2 Liter, auf mexikanisch heissen die Caguama) Flasche Bier.
Am letzten Montag habe ich mich dann bei einer Sprachschule angemeldet. "El Puente" bietet 5 Tage Einzelunterricht - drei Stunden am Tag. Dienstag ging es los. Meine Lehrerin Edi sprach nur sehr wenig Englisch - eigentlich ja ganz gut, aber da ich mir viele grammatikalische Dinge auf Spanisch nicht erklären konnte, wäre es in Englisch schon besser gewesen. Ich wurde fünf Tage lang konfrontiert mit Grammatik - die ich in der Schule im Deutschunterricht schon nie so ganz verstanden habe. Futuro Idiomatico, Adjektivos Demonstrativos, Copreterito Progresivo und Conjugacion standen auf dem Programm. Mir hat regemlässig der Kopf geraucht und ich war jeden Tag froh, als die drei Stunden endlich rum waren. Gebracht hat das ganze schon was, aber viel mehr sprechen kann ich immer noch nicht. Jetzt heisst es wiederholen, ansehen, Verben lernen und sprechen.....
Desweiteren habe ich eine weitere Lektion in "Mañana" - Morgen bekommen. Meine Eltern haben mir eine neue Felge aus Deutschland hier nach San Cristobal geschickt. Das Postpaket war schon gute drei Wochen unterwegs und noch nicht angekommen. Am Montag bin ich zu DHL. Die hatten geschlossen, da ein Feiertag, der auf einen Sonntag gefallen ist, auf Montag verschoben wurde. Am Dienstag ging es dann los: die deutsche Paketnummer war hier nicht mehr gültig, ich brauchte eine internationale. Nachdem ich die rausgefunden hatte und wieder zurück zum DHL-Shop gelaufen bin, sagte man mir, dass es nun kein DHL mehr ist, sondern die normale mexikansiche Post. Also zur Post. Dort sagte man mir Mañana ist das Paket da. Am nächsten Tag hieß es dann wieder Mañana, am Tag darauf auch wieder Mañana. Ich glaube, ich bin in der zwischenzeit schon zu lange in Mexiko und habe das Mañana sehr gelassen hingekommen. Am Freitag war die Felge dann endlich da - und mir ihr noch eine große Ladung Schokolade aus Deutschland. Mit der neuen Felge und den Speichen "Made in Germany" und passend für die Rohloff bin ich dann los zu einem Radladen, um mein Rad neu einspeichen zu lassen, die Kette zu wechseln und neue Bremsbacken mussten her. Hier sagte man mir dann: Mañana ist alles fertig. Und tatsächlich war am nächsten Tag um 13:00 Uhr alles fertig. Für die Ersatzteile habe ich knappe 60 EURO bezahlt, das war ok. Und für die Arbeit (das Einspeichen, Kette wechseln etc...) musst ich 50 Pesos - also knapp 3 EURO - bezahlen. Wir haben die Arbeit mit drei Radfahrern begutachtet und für ok befunden. Ich hoffe jetzt nur, dass das Hinterrad hält.
Samstag Nachmittag haben Achim und ich dann noch die Hinterradritzel an unseren Räder gedreht und etwas Radpflege betrieben. Bis zu diesem Tag habe ich von San Cristobal so gut wie noch nichts gesehen, da ich keine Lust auf Stadtbesichtigung hatte und ziemlich langsam habe gehen lassen.
Am Sonntag bin ich dann aber mit der Kamera bewaffnet los und bin kreuz und quer durch die Stadt gezogen und habe eine tolle Stadt erlebt.
Ich habe mir in den letzten Tagen einige Gedanken über meine weitere Route durch Zentralamerika gemacht, und den Entschluss gefasst, in Richtung Lago de Atitlan und Antigua und dann weiter durch El Salvador zu fahren. Dass war keine einfache Entscheidung, denn so lasse ich Palenque und Tikal aus, die Maya-Ruinen schlecht hin.
Also habe ich für Montag noch eine Tour für 350 Pesos gebucht. Am Morgen um 06:00 Uhr wurde ich abgeholt und es ging (gefühlt) über die Strasse mit den meistens Topez in Mexiko 220km in Richtung Palenque. Gestoppt wurde an dem wunderschönen Wasserfall "Agua Azul", an einem weiteren Wasserfall "Misol-Ha" - der mir nicht so gut gefallen hat - und dann ging es weiter nach Palenque. Inmitten des grünen, schwülen Dschungels lagen die Maya-Ruinen. Erbaut um 700 n. Chr. sind es beeindruckende Monumente der grossen Maya-Kultur. Hohe, steile Stufen führten mich rauf auf die Tempel und von oben hatte mein einen großartigen Ausblick auf die Ruinen. Leider fuhr der Bus nach 1,5 Stunden Aufenthalt schon wieder zurück. Viel zu wenig Zeit - ein ganzer Tag wäre angebracht gewesen. Geschafft von der Busfahrt war ich Abends gegen 22:30 Uhr wieder im Hostal.
Die fast 1,5 Wochen Auszeit haben mir richtig gut getan. Ich habe mich hier im Hostal mal wieder heimisch gefühlt, ausgeruht, gut gegessen und einfach mal langsam gehen lassen. Super fand ich auch, dass die beiden Radler Babs und Achim so lange Zeit mit mir hier im Hostal waren.
Morgen geht es nun weiter in Richtung Grenze zu Guatemala - knappe 300km trennen mich noch von dort. Ich bin gespannt, was mich dort alles erwarten wird.....
So verlasse ich Mexiko in den nächsten Tagen nach über 3 Monaten, knapp 5.000km und ca. 45.000 Höhenmetern...
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen