Freitag, 6. April 2012

Pura Vida in Costa Rica

So, nach über zwei Wochen ist nun mal wieder Zeit für einen Blogeintrag. Aber wo fange ich an? Die letzten 14 Tage waren sehr erlebnisreich....

Als erstes mal ist Costa Rica für mich das Land der Begegnungen. Und davon hatte ich geplante und eine ungeplante.

Als erstes habe ich Alena und Hardy in San Jose wiedergetroffen. Die beiden Radler aus Berlin sind auch auf dem Weg nach Feuerland und wir haben uns erstmalig auf Vancouver Island und dann im Death Vally getroffen. Da auch sie Besuch aus der Heimat in Costa Rica erwartet haben, haben wir uns kurzerhand in San Jose getroffen - und es gab mal wieder einiges zu erzählen.



Einen Tag später ist dann mein Cousin Martin in Costa Rica angekommen. Die Freude meinerseits war riesen groß endlich mal wieder einen vertrauten Menschen um mich herum zu haben. Ich habe ihn am Flughafen abgeholt uns zusammen sind wir dann zum Hotel gefahren.
(Das Bild ist nach einer total verregneten Wanderung um den Vulkan Arenal entstanden. Wir waren bis auf die Knochen nass... Nach der Wanderung im Regen - es war nunmal der Regenwald - ging es aber in die heißen Quellen, wo wir unsere nassen Knochen super aufwärmen konnten).



Am gleichen Abend hatten wir dann eine Verabredung mit Inge und Heinz Niebur aus meiner Heimatstadt Harsewinkel (ich weiss, ich wohne in GREFFEN :-)). Die beiden habe ihren Urlaub für 14 Tage in Costa Rica verbracht und sind mit dem Auto durch die Gegend gefahren. Wir sind Abends in ein kleines Soda (Restaurant) gegangen, haben landestypisches Casado gegessen und uns ein Pilsen-Bier gegönnt.

Bis hierher waren alle Begegnungen geplant und organisiert. Nicht schlecht gestaunt habe ich aber, als ich in der Nähe vom Corcovado Nationalpark auf Roger gestoßen bin.


Roger und ich haben uns erstmalig in Alaska getroffen, wo er letzten Juli eine Radtour für sechs Wochen gemacht hat. Wir haben uns dort so einige male gesehen. Als ich in San Francisco war, habe ich ihn dort besucht. Das wir uns aber nun in Costa Rica an einem einsamen Strand über den Weg laufen, war schon Zufall pur. Wir sind dann erstmal im gleichen Hotel wie er geblieben und auch hier gab es einiges zu erzählen.

Doch nun zum Urlaub vom Urlaub in Costa Rica mit meinem Cousin Martin.

Der Vulkan Arenal hat bis vor 14 Monaten noch Lava gespuckt.

Tarantula

Tukane sind echt tolle Vögel. Vorallem so farbenfroh.

Erholung pur unter Palmen am Pazifik in Samara

Sonnenuntergang am Pazifik

Über 20 Krokodile haben sich im Fluss getummelt. Schwimmen verboten.

Viele Affen haben wir gesehen.

Martin ist schon ein guter Palmen-Kletterer. Alles für eine Kokosnuss.

Der Vulkan Poas raucht Tag und Nacht und es stinkt nach Schwefel.

Nach dem Abendessen mit Inge und Heinz ging es für uns dann am nächsten Tag los - Costa Rica und das Pura Vida entdecken. Mit dem Autobus fuhren wir von Alajuela nach La Fortuna zum Vulkan Arenal. Dieser war bis vor 14 Monaten noch der Aktivste in Costa Rica und hat täglich Lava gespuckt. Sehen konnten wir den Vulkan aber erst am nächsten Tag, als der Regen aufgehört hatte.
Weiter ging es in den Regenwald von Monteverde und dann nach Samara an die Pazifik Küste. Hier hatten wir ein kleines Hotel direkt am Strand mit Hängematten unter Palmen. Gleich zwei Nächte sind wir geblieben, da es so herrlich ruhig und entspannend war. Da die Reise mit normalen Bussen viel zu lange gedauert hat und die kleinen Touristenbusse schweine teuer waren, hatten wir uns entschlossen, einen Mietwagen zu nehmen. Ein kleiner 4x4er war schnell gemietet und ab da waren wir etwas flexibler und konnten unsere Route etwas freier planen.
Da wir gut ausgeruht waren ging es mit dem Wagen dann von Samara - welches auf der Halbinsel Nicoya liegt - rueber auf das Festland. Über Puntarenas nach Jaco. Der Ort war im Lonely Planet als guter Partyort beschrieben. Wir waren aber enttäuscht und sind nach kurzem Blick auf den trostlosen Stand sofort weitergefahren. Die Küste entlang mit einem Uebernachtungsstop in Quepos ging es zum Park Mario Antonio und dann weiter zum Corcovado Nationalpark. Hier wollten wir eigentlich eine Übernachtung in der Rangerstation buchen, doch alles war für die nächsten 14 Tage ausgebucht. So haben wir mit einer kleinen Tageswanderung im Park vorlieb genommen. Es gab Affen, Tarpire, Spinnen und Aras zu sehen. Und es war soooooo heiss, dass die T-Shirts bereits nach kurzer Zeit völlig durch waren. Doch zur Abkühlung gab es einen kleinen Fluss, in den man reinspringen konnte. Ziemlich geschafft von der Hitze ging es vom Park zurück nach Pureto Jimirz, wo wir uns ein Hotel genommen haben. Nach einer Pizza ging es in eine Bar, Flüssigkeit nachfüllen. Und es gab dort den Tip, über den Bach in die Dorfdisco zu gehen. In dem Laden stand die Luft und der Schweiß floss in Strömen. Wir waren zum Schluss die einzigen Gringos unter all den Ticos. Den Schweissverlust haben wir auch hier mit viel Bier und Kuba Libre ausgeglichen. Nicht verwunderlich, dass das Frühstück am nächsten Tag etwas später stattgefunden hat.
Da wir auch noch die Karibik sehen wollten, mussten wir komplett zurück nach San Jose. Hier haben wir eine Nacht verbracht und unser Hotel lag echt in einer finsteren Gegend der Hauptstadt. Kurz einmal durch die Stadt und am nächsten Morgen weiter nach Puerto Viejo zur Karibik. Auch hier brüllende Hitze, doch die schönen Strände und das Meer haben für Abkühlung gesorgt. Nach zwei Tagen ging es dann weiter nach Turrialba. Der Ort ist ein Dorado für Rafting-Fans, da hier der Fluss (ich hab den Namen vergessen) einer der besten Flüsse der Welt zum Rafting ist. Für 65 US $ pro Person haben wir auch dieses Abendeuer gebucht und wurden nicht enttäuscht. Selten so viel Spass gehabt. Ca. 20km ging es den Fluss runter und es waren einige wilde Stellen dabei.
Mit nassen Schuhen ging es dann zurück nach Alajuela, nahe dem Flughafen, von wo Martin dann heute abgeflogen ist.

Wir haben in den zwei Wochen mehr als 1.600km durch Costa Rica zurück gelegt. Über gute Asphalt-Strassen und abenteuerliche Buckelpisten, die man nur mit einem 4x4 fahren kann. Viele Vulkane und Nationalparks besucht und einen tollen Einblick in die Tierwelt bekommen. Traumhafte Strände und Meer waren zur Erholung da.
Jedoch ist Costa Rica nicht gerade das billigste Land. Gerade die touristischen Dinge kosten sehr viel Geld und sind überlaufen. An jedem Park lauern Guides, die einem alles tolle zeigen wollen. Natürlich gegen Dollar. Die Ticos haben es verstanden, aus ihrem natürlichem Reichtum Wohlstand zu generieren. Und die Gringos zahlen.
MCD, Subways, Burgerking und Co. findet man in jeder grossen Stadt. Besser sind aber die kleinen Sodas wo man für wenig Geld ein landestypisches Casado essen kann: Reis, Bohnen, Salate und Fleisch nach Wahl. Ein Renner für uns waren auch die Naturales: frische Fruchtsaefte mit Milch oder Wasser - einfach nur lecker.
Im Land trifft man viele Touristen. Viele Deutsche und Amerikaner. So kommt man mit Englisch und Dollar ganz gut über die Runden. Einige Colones sollte man aber immer in der Tasche haben.
Die Hitze an den Stränden hat mich zum Schluss mal wieder wahnsinnig gemacht und ich war froh, wo wir in Turialba in den Bergen waren - und natürlich, dass unser Auto eine mehr oder weniger gute Klimaanlage hatte.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen ist Martin heute nun wieder in Richtung Deutschland geflogen. Zurück bleiben viele Erinnerungen an tolle Tage und einige Dinge, die er mir mitgebracht hat. Einen neuen Tacho, ein Kindle (elektronisches Buch) und eine neue kleine Digitalkamera sowie andere Kleinigkeiten (darunter eine Tafel Milka-Schokolade).

Costa Rica ist wieder sehr katholisch geprägt, und deswegen sind Gruendonnerstag und Karfreitag sehr hohe Feiertage. Viele Läden haben geschlossen und die Ticos verbringen ihren Urlaub am Strand. Wer nicht vorgebucht hat, könnte Probleme bekommen, ein Bett zu finden. Außerdem darf an diesen beiden Tage auch kein Alkohol verkauft werden. Die Ticos decken sich aber Mittwochs mit so viel Alkohol ein, dass es mehr als genug für eine Woche ist. Am Donnerstag und Freitag wird dann soviel getrunken, dass viele Unfälle an den Stränden passieren und viele Menschen ertrinken. Der Präsident wollte das Verkaufsverbot für Alkohol schon abschaffen, damit nicht soviel getrunken wird, ist aber am Widerstand der Kirche gescheitert. Eigentlich heisst die Osterwoche "Semana Santa" - heilige Woche. Doch die Ticos nennen diese Woche nur "Semana Sangria" - blutige Woche.

Nun ja, Ostern hin oder her - für mich geht es morgen weiter in Richtung Panama. Und über den weiteren Verlauf der Reise berichte ich dann natürlich hier im Blog.

Ich wünsche Euch und Euren Familien frohe Ostern !!!

PURA VIDA

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