Dienstag, 21. Februar 2012

Bienvenidos a Guatemala

Willkommen in Guatemala

Spektakuläre Landschaften...

...und tolle Ausblicke bieten sich vom Rad.

Tankstelle in Guatemala. Diese Plastikkanister findet man überall.

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In Alaska. Mit 3.015 Metern ist das der höchste Punkt der Panamerikana in Guatemala.

Duschkopf-Konstruktion mit einem Ast - damit es hält.
Und die Kabel fuer den elektrischen Wassererhitzer werden mit Klebeband zusammengehalten.

Und hier noch ein paar Bilder vom Lago de Atitlan:






In San Cristobal de Las Casas bin ich am Mittwoch gegen 09:00 Uhr losgekommen. Der Abschied ist mir etwas schwer gefallen – aber andererseits habe ich mich auch wieder auf das Radeln gefreut. Die Ruhetage haben mir sichtlich gut getan und trotz vieler Hügel und 90km war ich bereits um 15:30 Uhr in Comitan. Dort wollte ich meine Pesos in Quetzales umtauschen, aber leider hatte die einzige Wechselstube nur 250 Quetzales (ca. 25 EUR). Mehr konnte ich nicht tauschen.
Am nächsten Morgen bin ich früh aufgestanden und wollte bis kurz vor die Grenze fahren und eine letzte Nacht in Mexiko verbringen. Jedoch hat ein langer Downhill meine Pläne zunichte gemacht und mich runter auf ca. 800 Meter gebracht und 80km waren geradelt – bereits um 13:00 Uhr war ich in Ciudad Cuauhtemoc. Ich habe etwas gegessen und bin dann in die Migration um mir meinen Ausreisestempel zu holen. Da viel los war, musste ich 5 Minuten anstehen, den Stempel gab es innerhalb von einer Minute. Mit brennender Mittagssonne durfte ich dann noch einen ca. 4km langen Anstieg vorbei an einer stinkenden Müllhalde bis zur Grenze hochkurbeln. Kurz vor der Grenze wurde die Straße zu einem riesigen Basar. Links und rechts der Straße kamen immer mehr Stände, die allen möglichen Krimskrams angeboten haben. Keine Grenzkontrolle, kein Schlagbaum, nur ein kleiner Topes auf der Straße markierte die Grenze zu Guatemala. Dahinter wurde der Basar noch heftiger, quirliger und voller. Rechts hinter dem Topes das „Willkommen in Guatemala“ Schild und die kleine Migration. Sofort stürmten Geldwechsler auf mich zu. Ich wollte nicht zu viel Geld hier wechseln, da man mich vor Falschgeld gewarnt hat. Einen habe ich mir ausgesucht und ihm gesagt, erst hole ich mir den Stempel, dann wird Geld getauscht. So hatte ich wenigsten jemanden, der ein Auge auf mein Rad hatte, während ich in der Migration war. Die Herren Grenzbeamter habe sich nicht wirklich für mich interessiert. Im Hintergrund lief ein Fernseher mit irgendeiner Seifenoper. Ohne wirklich die Augen vom TV zu nehmen wurde mein Pass eingescannt und ein weiterer Stempel kam rein. Das ganze geschah in einem unglaublichen Schneckentempo. Nach einigen Minuten war ich raus, habe etwas Geld getauscht und mein Rad durch den Basar geschoben. In der Grenzstadt La Mesilla wollte ich nicht bleiben, da mir diese Stadt überhaupt nicht gefallen hat. Ich bin noch ca. 10 km weiter zu einem guten Hotel wo ich für 10 EUR übernachten konnte. Nun war ich in Guatemala.
Mir viel sofort auf, dass das Land und die Menschen viel ärmer sind als in Mexiko. Erbärmliche Hütten, viel Müll überall an der Straße und in den Orten. Und auch die kleinen Läden waren schmaler bestückt. Hier gab es im Gegensatz zu Mexiko mal wieder freie Tankstellen. Aber das meiste Benzin wird direkt an der Straße aus Plastikkanistern verkauft. Die Autos sind älteren Baujahres und meistens gnadenlos überladen. Viele Pickups dienen hier auch als Taxi – die Ladefläche ist voll mit Menschen und irgendwelchen Dingen. Bunte Autobusse, mit einem religiösen Spruch auf der Windschutzscheibe, rasen über die Straßen und kündigen sich von hinten bereits mit einem lauten hupen an. Wenn sie überholen, steht man meistens in einer riesigen, schwarzen Wolke aus Auspuffgasen.
Jedoch sind die Menschen hier in Guatemala unwahrscheinlich freundlich. Ich habe auf meiner ganzen Reise noch nicht so viel gegrüßt und gewunken wie hier. Sie sind neugierig und als Radgringo falle ich hier richtig auf. Ganze Familien versammeln sich vor dem Haus, um den komischen Mann auf dem Rad zu sehen. Vor allem die Kinder haben sichtlich Spaß und stehen stellenweise mit großen Augen an der Straße Natürlich wird man auch angebettelt. So ist mir am ersten Abend ein kleiner Junge im Ort auf Schritt und Tritt gefolgt. Und immer wieder die Frage nach ein paar Quetzales. Ich habe ihm letztendlich einen Lutscher gekauft. Nicht viel, aber Geld gebe ich grundsätzlich nicht. Außerdem stellt sich da ja auch die Frage, wo fängt man an und wo hört man auf?
Die zweite Nacht habe ich in der Stadt Huehuetenago verbracht. Das zentrale Hotel hat mit 8 EUR zu Buche geschlagen und die Bank, wo ich meine letzten Pesos gewechselt habe, würde ich mal als Verbrecher einstufen, da der Wechselkurs unter aller Sau war. Weiter ging es nach Cuatro Caminos, einer wichtigen Kreuzung in Guatemala und nicht wirklich ein schöner Ort. Das Hotel hier hat nur noch 7 EUR gekostet. Bereits um 07:00 Uhr bin ich am nächsten Morgen los, da es nach Alaska und auf über 3.000 Meter rauf ging.....
Guatemala hat eine spektakuläre Landschaft. Natürlich ist die alles andere als flach. Bis heute noch kein einziger Meter auf gerader Fläche. Sehr schweißtreibend und anstrengend. Aber wie schon mal geschrieben: „Ohne Schweiß kein Preis“.
Gestern bin ich am Lago de Atitlan angekommen. Von über 3.000 Metern ging es runter auf 1.5000 Meter auf stellenweise abenteuerlicher Piste. Die Felgen haben geglüht, die Hände taten vom bremsen weh. Auf ca. 2.000 Metern hatte ich den ersten Blick auf den Lago de Atitlan. Grandios, auch wenn Wolken den Blick etwas getrübt haben. Weitere 500 Meter ging es runter an sein Ufer und nach San Pedro La Laguna. Ein Hotel für 4 EUR mit Blick auf den See war schnell gefunden.
Die Vulkane rund um den See konnte ich mir natürlich nicht entgehen lassen und habe heute einen „Ruhetag“ eingelegt. Bereits früh am Morgen bin ich los, um dem Gipfel des Nevado San Pedro meine Aufwartung zu erweisen. 3.020 Meter über dem Meeresspiegel liegt der Gipfel und bis runter zum See sind es 1.5000 Meter. Von hier oben hatte ich den besten Ausblick, den man sich nur vorstellen kann. Somit war der „Ruhetag“ dann auch schnell um. Morgen geht es mit dem Rad weiter rund um den See, und das wird mal wieder schön hügelig....
     

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

hallo andre,
wir sind unterwegs nach copan ruinas in honduras. schoen zu lesen, dass dir guatemala gefaellt, wir werden so in einer woche in diesem steilen land sein.....

unbekannte radlergruesse aus gracias

hannes und annelies

www.loslo.net

markus hat gesagt…

Hallo Andre,

schön zu hören, dass du eine gute Zeit hast.

Ich bin in Flores und gönn mir ein paar entspannte Badetage am See.
Dann geht's weiter über Coban an den Atitlansee.
Wenn du mal einen Tip hast (hoefle.markus@gmail.com)

Mucha Suerte y buen viaje!!
markus (aus Österreich)

Anonym hat gesagt…

Moin Andre,

die "Super duchas" sind schon cool. Wir hatten ein ähnliches Fabrikat in Kuba. Da muss man echt aufpassen, dann man später nicht aussieht wie Strubbelpeter.

Bis in knapp quatro semanas.

Mucho suerte y hasta luego

Martin