Dienstag, 17. April 2012

Amerika vs. Andre - 0 : 2

Ganz schön groß die Viehcher - nur nicht zu nahe ran...

Jose aus Kolumbien ist seit sieben Jahren unterwegs.
Sein Trailer hat Plastikräder und rappelt auf der Strasse so was von laut.

Die Panamerikana in Panama.
Sehr hügelig, heiss und total langweilig, weil nichts interessantes zu sehen.

Jin aus Südkorea will mit dem Rad in vier Jahren durch die Welt.
John hat uns eine Dusche und Übernachtung angeboten.

Noch 70km bis Panama-Stadt.

Die Puente de las Americas - DIE Brücke über den Panamakanal.

Die Skyline von Panama - fast wie New York.

Der auffälligste Wolkenkratzer in der Stadt.

   

Wettbewerb: Wer kann mir sagen, was dieses Schild bedeutet????

Ein riesen Schiff fährt durch die Miraflores-Schleuse.
Rechts und links starke Lokomotiven, die das Schiff an Stahlseilen mitlenken.

0:2 steht es nun im grossen Spiel Amerika gegen Andre. Nach Nordamerika habe ich mit der Ueberquerung der Puente de las Americas das 0:2 geschafft und Zentralamerika hinter mich gebracht.
Die große Brücke über den Panamakanal hält wie eine riesige Stahlklammer den Doppelkontinent zusammen. Hier rueber zu fahren, hatte mal wieder was von einem ganz besonderen Gefühl.
Doch der Weg hierher war lang, heiss, hügelig und langweilig. "Oh wie schön ist Panama" gilt auf jeden Fall nicht für die Panamerikana in Panama. Denn hier gab es nichts interessantes zu sehen. Kleine Orte lagen an der Strasse, hier und da konnte man links und ganz weit weg Berge sehen. Ansonsten war es ein einziges auf und ab. Ich bin morgens mit der Sonne aufgestanden und abends mit der Sonne schlafen gegangen. Jeden Tag waren es zwischen 120 und 130km, die ich gefahren bin. Wo immer ein kleiner Markt mit einem Kühlschrank war, angehalten, trinken, trinken, trinken und weiter. Völlig durchgeschwitzt habe ich dann abends in meinem heißen Zelt gelegen - und vergebens auf etwas Abkühlung während der Nacht gehofft.
Fruehstueck in Panama ist auch so ein Ding: die hauen sich hier am frühen Morgen schon Braten, Sosse und frittierte Tortillas rein. Mehr Kalorien gehen am morgen nun wirklich nicht. Und lecker ist was anderes. Die kleinen Läden und auch viele Restaurantes (heißen hier Fonda) werden von Chinesen betrieben. Sie sind die zweite oder dritte Generation der ehemaligen Kanalarbeiter, die früher hierher ausgewandert sind um beim Kanalbau mitzuhelfen.
Am letzten Samstag war es dann endlich soweit: ich bin in Panama Stadt eingeradelt. Die Fahrt über die Puente de las Americas war - wie schon erwähnt - etwas ganz besonderes für mich. Mit der Fahrt über diese Brücke habe ich Zentralamerika hinter mich gebracht. Die Brücke hat enge Fahrspuren - zwei in jede Richtung. Ich musste eine Verkehrslücke abwarten, bevor ich von meinem Rad absteigen konnte und es auf den fast nicht vorhandenen Bürgersteig hochheben konnte. Dort den Hintern eingezogen und erst mal ein paar Fotos gemacht. Dann wieder runter und weiter.
Panama Stadt begrüßte mich mit einer tollen Skyline und im alten Hafenviertel habe ich ein gutes Hostel gefunden.
Ein MUSS war für mich der Besuch der Miraflores Schleuse am Kanal. Insgesamt hat der Panamakanal drei Schleusen, die die Schiffe insgesamt 26 Meter hoch und runter bringen. 80km lang ist die von den Amerikanern gebaute Wasserstrasse zwischen Atlantik und Pazifik. 1914 ist das erste Schiff hier durch gefahren - 2010 das 1.000.000. Da die Schiffe immer größer werden, baut man zur Zeit an einer Erweiterung, die 2014 passend zum 100jaehrigen Jubiläum fertig werden soll.
Für den Bau hatten die Amerikaner eine 8km breite Zone links und rechts des Kanals "gepachtet". Am 31.12.1999 zogen sich die Amerikaner dann zurück und übergaben den Kanal komplett den Panamesen.
Noch ein interessante Sache: Die Gebühr für die Durchfahrt berechnet sich nach Tonnage und Groesse der Schiffe. Die billigste Passage durch den Kanal betrug bis heute 0,36 $ - und zahlen musste sie Richard Halliburton, der in acht Tagen den Kanal durchschwommen hat. Am Ende der schwimmenden Querung wurde er gewogen und das Entgelt festgelegt.

Nach zweieinhalb Tagen in dieser grossen, interessanten und wachsenden Stadt geht es für mich dann morgen weiter nach Cali, Kolumbien. Eigentlich wollte ich um dieses Land ja einen grossen Bogen machen. Aber mir wurde mehrfach berichtet, dass das Land sicher und wunderschön ist.Und so habe ich meine Pläne geändert und werde morgen um 09:10 Uhr Ortszeit mit Copaair nach Cali fliegen. Mein Rad habe ich bereits gestern unter argem schwitzen total demontiert und in eine Box gepackt. Morgen um 06:30 Uhr holt mich das Taxi vom Hostel ab und es geht zum Flughafen.

Ich freue mich nun auf Südamerika, auch wenn es in Cali erst mal noch nicht wirklich kühler ist (nur ein paar Grad) - aber die Abkühlung kommt - und das hoffentlich schnell. Denn von Hitze und Sonne habe ich mehr als genug. Also, auf nach SUEDAMERIKA zum letzten Drittel.


Und zu guter Letzt: Ich habe gehört, dass "Die Glocke" (meine Heimatzeitung im Herzen Westfalens) den besten Schützenverein sucht. Welcher Verein das ist, steht ja mal ganz außer Frage.
Also, bitte hier mal kurz für den Schützen- und Heimatverein Greffen e.V. abstimmen. HORRIDO !!!

1 Kommentar:

Mario Fritsche hat gesagt…

Thema "Augen zu und durch" steht glaube ich an vorderster Stelle meiner Vorstellungskraft bei der näheren Betrachtung des von dir oben abfotografierten Schildes...
Viele Grüße & Viel Erfolg in Süd-Amerika
Mario