Samstag, 16. Juli 2011

Denali Highway, Schlauchschellen und Gegenwind

Gracious House - hier haengen ueber 8.000$ an den Waenden - mehr, als der ganze Laden wert ist

Lucie and Roger - THANK YOU SO MUCH !!!

Delta Junction, der noerdlichste Punkt meiner Reise

Der Denali Highway ist 218km lang. Davon sind die ersten 5km und die letzten 24km asphaltiert. Der Rest ist Schotterpiste vom feinsten. Die ersten km auf Schotter waren ganz gut zu fahren, doch nach ca. 35km zeigte diese urspruengliche Strasse ihr wahres Gesicht. An Geschwindigkeiten ueber 10kmh war nicht zu denken, denn es wurde alles durchgeschuettelt. So war ich froh, nach 50km auf dem Highway einen Campingplatz zu finden. Am naechsten Morgen dann die boese Ueberraschung - mein Frontgepaecktraeger war vorne links gebrochen. Mit Kabelbindern, Tueddeldraht und Superklebeband habe ich alles notduerftig repariert, denn bis zum naechsten Fahrradladen sind es ca. 400km. Die Flickerei hielt auch ganz gut, bis zum Tageskilometer 58. Da war der Gepaecktraeger fast bis auf den Reifen runtergerutscht. Also habe ich die Fronttaschen abgemacht, umgehaengt und bin dann weiter auf der Schotterpiste. Nach 2km tauchte dann am Horizont eine Lodge auf. Jennifer, die Chefin der Lodge, begruesste mich mit einem Messer und einem Mixer bewaffnet (sie war gerade bei der Zubereitung des Abendessens). Als ich fragte, ob man mir helfen koenne, sagte sie nur ja, da kommt in den naechsten Stunden einer, der kann das. Aber ein paar Stunden brauchte ich gar nicht zu warten. Nach ca. einer Stunden tauchten naemlich Lucie und Roger auf. Als ich ihnen mein Probelm geschildert hatte, wurde sofort alles an Werkzeug ausgepackt, was da war, und die kleine Garage der Lodge bot auch noch so allerhand hilfreiche Dinge. So wurde mein Frontgepaecktraeger mit vielen Schlauchschellen wieder so repariert, dass an eine Weiterfahrt bis mindestens Mexico :-) zu denken war. An diesr Stelle noch mal ein ganz herzliches Dankeschoen an Lucie und Roger, fuer diese grossartige Hilfestellung.
Am Abend gab es darauf hin noch ein paar Bier und eine warme Dusche in der Lodge, und am naechsten Tag bin ich dann weiter auf der schoenen Huckelpiste - und der Gepaecktraeger hat bis jetzt gehalten!!!
Die Piste wurde dann ab KM160 wieder besser, nur dann kam der zweit hoechste Strassenpass Alaskas. Keine Ahnung wie lang diese Steigung war, aber oben am McLaren Summit hielt sogar ein Auto an, alle stiegen aus und fragten nur, ob ich etwas verrueckt sei, mit dem Rad hier hoch zu fahren.
Nach 3 Tagen habe ich dann den Denali Highway hinter mich gebracht, bin in Paxson angekommen und dort gab es erst mal einen riesigen Hambuger mit Pommes, Ketchup, Mayonaise und Cola, Cola, Cola. Nach einer  ausgedehnten Pause ging es dann noch ca. 24km zum naechsten Campingplatz.
Es war ein wunderschoener Platz, nur geschlafen habe ich fast gar nicht, da der Wind die ganze Nacht an meinem Zelt geruettelt hat. Also bin ich am naechsten Morgen ziemlich geraedert um 06:00 Uhr aufgestanden, habe alles zusammengepackt und wollte eigentlich 100km bis Delta Junction fahren. Aber der Wind war gegen mich. Fuer die ersten 30 km habe ich vier Stunden gebraucht und war fast stehend ko. Die Strecke ging bergab und ich habe im dritten Gang wie ein Bloeder treten muessen, um ueberhaupt ueber 10kmh zu kommen. Mein Tagesziel rueckte also in weite Ferne. Ich entschied mich also, einen Campingplatz bei KM60 anzufahren, und den Rest auf den naechsten Tag zu verschieben. Als ich am Campground angekommen war, habe ich erst mal ausgiebig gegessen. Nach dieser Rast ging es mir wieder so gut, dass ich doch noch weiterradeln wollte in Richung Delta Junction. Zumal lt. Bikebuch die Strecke nur noch bergab gehen sollte. Doch vor die Talfahrt hatte der liebe Gott noch einen verdammt hohen Pass gestellt. Nach diesem Pass erschien vor meinen Augen eine 10km lange, gerade Stecke, die wirklich nur bergab ging. War das super.
Am Abend habe ich dann Delta Junction erreicht - den noerdlichsten Punkt meiner Reise. Es gab eine riesige Pizza, zwei Bier und eine Dusche auf einem super Campground.
Hier habe ich heute auch einen Ruhetag eingelegt, etwas Waesche gewaschen und einfach nur den Tag genossen (auch wenn hier nicht wirklich viel los ist).
Morgen geht es dann endlich in Richtung Sueden - also auf nach Tok - auf dem beruehmten Alaska Highway.
 

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