Silvester im Hostal Posada
Bunte Häuserfassaden und Tunnel prägen Guanajauto
Mumien gibt es einige im Museum in Guanajuato zu sehen
Der grosse Friedhof - "Graeber" in Reihe und Glied
Nach dem Fruehstueck und Lebensmitteleinkauf bin ich auf der MEX45 aus Zacatecas raus. Da die Stadt in einem Talkessel lag, ging es gleich am frühen morgen bergauf. Mein Tagesziel war Aguascalientes. Nach 108km war ich noch 20km vom Stadtzentrum entfernt. Da es dunkel wurde und zelten aufgrund der dichten Bebauung nicht möglich war, habe ich mir kurzerhand ein Hotelzimmer genommen. Am nächsten Morgen bin ich dann in das Zentrum rein. Im Lonely Planet war ein Hostel aufgeführt, dass es aber seit zwei Jahren nicht mehr gibt. Und jetzt das gute an Mexiko: in groesseren Städten findet man auf den zentralen Plätzen fast immer freies WIFI. Also PC raus und nach einem neuen Hostel gesucht - und das Hostel Posada gefunden. Dorm für 120 Pesos inkl. Fruehstueck. Nach dem einchecken ging es dann erst mal zum Frisör und anschließend zum Mittagessen. 1,2 Liter Cola, zwei Gorditas und drei Quesadilla con Frijoles y Championones und zum Nachtisch noch ein grosses Eis. Radfahren macht hungrig. Gut gestärkt ging es dann in das Museo Nacional de la Muerte - dem nationalen Museum für den Tod. Mexikaner haben ja generell ein sehr lockeres Verhältnis zu Gevatter Tod. Und hier im Museum gab es viele Ausstellungsstücke zu diesem Thema zu sehen. Aus uralten Zeiten aber auch aus der neueren Zeit. Das Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert (20 Pesos Eintritt). Weiter ging es zu einigen der zehn Kirchen im Stadtzentrum. Alle wunderschön und sehr prunkvoll eingerichtet. Nach einem langen Tag in der Stadt bin ich zurück zum Hostel. Und der Laden war gerammelt voll. Es stellte sich nämlich herraus, dass es nicht nur ein Hostel sondern auch ein Restaurant ist. Super - Abendessen gab es dann im Hostel. Drei grosse Stücke Pizza und nochmal 1,2 Liter Cola (soviel Cola trinke ich zu Hause nicht in einem Jahr...) Am nächsten Tag war ich noch in einem anderen Museum und habe die restlichen der zehn Kirchen besichtigt. Ansonsten habe ich den Tag einfach mit Nichtstun und rumsitzen hier und da verbracht. Hat auch mal gut getan. Abends war im Hostel eine kleine Silvesterfeier angesagt. Freunde von Philippe und seiner Frau kamen vorbei. Es gab wieder sehr gutes Essen und ich konnte endlich auch mal wieder ein Bier trinken (die letzten Tabletten hatte ich am Vortag genommen). Mit mir war nur ein einziger Gast im Hostel, und der kam von Yukatan und sprach nur spanisch. Es war aber trotzdem ein toller Jahreswechsel und Philippe wollte mir um Mitternacht das grosse Feuerwerk zeigen. Also rauf auf das Dach - aber zu sehen war nicht viel. Ein paar Raketen und einige Boeller. Ich hatte mir das größer und lauter vorgestellt. Aber die Mexikaner sind seit Mitte November im Feier-Marathon. Vielleicht sind sie auch schon etwas müde.... Mir hat AGS sehr gut gefallen und es ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Am nächsten Morgen ging es dann gegen 9:00 Uhr los in Richtung Leon. Auf der 8-spurigen Ein- und Ausfahrtstrasse war nicht viel los und so bin ich zügig und ohne Probleme aus AGS rausgekommen in Richtung Leon. Leon habe ich über die gebührenpflichtige MEX45 Cuota angefahren. Zwei Meter breiter Seitenstreifen und mäßiger Verkehr. Nachteil dieser Maut-Autobahnen: Es gibt kaum Orte und Versorgungsmoeglichkeiten. Und so hatte ich am Ende des Tages nur noch einen Liter Wasser am Rad. Also einfach mal die Flasche in die Luft gehalten und abwarten. Nach einigen Minuten hielt dann auch ein Auto an und es gab einen Liter Wasser in die Flasche. Dann ging es runter von der Strasse und ab in die Kakteen - zum zelten. Als ich meine Nudeln kochen wollte und an dem Wasser gerochen habe, dachte ich, das ist Benzin pur. Ich hatte ausdrücklich nach Trinkwasser gefragt - nur das hatte der gute Mann wohl in einem Benzinkanister abgefüllt. Also keine Nudeln und das Wasser schnell an den nächsten Kaktus gekippt. Meine Wasserflasche stinkt immer noch wie eine Tankstelle. Am nächsten Tag ging es weiter nach Leon - 1,5 Mio. Einwohner. Keine schöne Stadteinfahrt (obwohl ich zum ersten mal in Mexiko einen ausgewiesenen Radweg vorgefunden habe) und viel Verkehr. Mein Hostel habe ich trotzdem gut gefunden. Nach der Dusche erst mal essen und etwas durch die Stadt schlendern. Aber irgendwie war mir das hier alles etwas zu voll und quirlig und so habe ich die Stadtbesichtigung auf ein Minimum reduziert.
Am nächsten Morgen dann weiterfahrt über Silao nach Guanajuato. Die Stadtausfahrt Leon und die Strecke bis Silao waren absolut übel. Viel Verkehr, Auspuffgase - ich habe mich gefühlt wie mit dem Rad auf der A2 im Ruhrpott. In Silao ging es dann auf die Mex110 Cuota - und sofort viel viel weniger Verkehr.
Durch viele Tunnel und ueber Bruchsteinstrassen bin ich dann in das Zentrum von Guanajuato gefahren. Die bunten Haeuserfassaden haben schon von weitem geleuchtet. Durch die engen Gassen und Strassen habe ich mich dann zur "Casa Bertha" durchgefragt- einem (malwieder) super Hostel. Ich bin gemütlich durch die Strassen und Gassen geschlendert, habe das Mumien-Museum, den grossen Friedhof und den Markt besucht. Ansonsten stand aber nicht viel auf dem Programm, außer viel Essen, dem bunten Treiben zusehen und mal etwas langsamer gehen lassen (Urlaub!!). Vorallem die Dachterrasse des Hostels mit Blick über die ganze Stadt war dafür sehr gut geeignet.
Guanajuato ist ein MUSS für alle, die hier in der Gegend sind. Die Stadt steht bei mir auf Platz 1 - absolut sehenswert, gemütlich, bunt, .....
PS: Bei der Abstimmung lagen die meisten richtig - es ist Pfeffer.
PSPS: Ich bin jetzt auch auf Facebook - ließ sich nicht so ganz vermeiden.
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