Mittwoch, 23. Mai 2012

Von Ecuador nach Peru

Es wurde "hügelig" nach Latacunga.

Die blauen Kirchtuerme von Cuenca

Bier gratis???

Auf dem Markt in Cuenca - Handarbeit.

Unter gelben "Maggi-Schirmen" wird alles mögliche verkauft.

Die Hüte der Indigenas sind je nach Region unterschiedlich.

Ein echtes Wiener-Schnitzel gab es in Cuenca. LECKER!!!!

Mit Jenn und Dave über die Grenze nach Peru.

Kuestenwueste erwartete uns in Peru.

Und die Geier warten auch schon....
     
   
Von Latacunga ging es mit viel Verkehr über Ambato nach Riobamba. Große Städte ohne Flair. Nach Riobamba wurde der Verkehr deutlich weniger und ich war im grünen, sehr hügeligen Hochland. Ziegen, Schafe, Schweine, Esel und viele nervige Hunde entlang der Strasse - und die Einheimischen betrieben Landwirtschaft. Auf der Strecke von Alausi nach Canar habe ich auf 100km an einem Tag über 4.000 Höhenmeter gemacht (lt. Profilberechnung im Internet) - radeln von Tal zu Berg zu Tal zu Berg zu Tal..... Den letzten kleinen Hügel rein nach Canar habe ich geschoben, da ich fertig war.
"Cuenca" nennt sich nicht umsonst die schönste Stadt Ecuadors. Kolonialbauten werden von den blauen Türmen der Kathedrale überragt. Es gibt einen interessanten Markt und ein österreichisches Restaurant, wo ich mir ein großes Wiener Schnitzel habe schmecken lassen. Das Weizenbier mit 7,50$ war dann doch etwas zu teuer. Hier habe ich auch die beiden Kanadier Jennifer und David wiedergetroffen. Die beiden Radler sind auf dem Weg nach Süden und unser letztes Treffen liegt etwas weiter zurück: es war kurz vor San Francisco. Bei einem Blick auf die Landkarten (und das Höhenprofil) haben wir dann den Entschluss gefasst, das Hochland zu verlassen und runter zur Küste zu fahren. Nach einem Ruhetag ging es los.
Zuerst mussten wir noch 200 Höhenmeter hochpedalen - auf 2.700 Meter. Dann kam die Abfahrt zur Küste. In 150km ging es auf fast Meeresniveau. Jedoch nicht als SUPER-Abfahrt. Gemeine Gegenanstiege und schlechte Strassen dämpften den Spass etwas, die Landschaft war jedoch mal wieder spektakulär. Nach den 150km waren wir in Pesaje - die bestimmt hässlichste Stadt in Ecuador. War aber auch nur für eine Nacht. Durch endlose Bananenplantagen fuhren wir dann zur Grenze. Auf der neuen Strasse war so gut wie nichts los und die drei Jahre alten Grenzbauten erstrahlten noch in neuem Glanz. Eigentlich sind Grenzen ja immer hektisch. Aber diese Grenze war anders: Ein Grenzbeamter schlief in seinem Buerostuhl, auf der peruanischen Seite haben wir einem eine kurze Englischstunde gegeben, damit er vor Langeweile nicht umkommt. Wir waren fast die Einzigen an dieser riesigen Grenzanlage. Aus- und Einreise verliefen ohne Probleme und nervige Geldwechsler waren nirgends zu finden. Und dann waren wir in Peru - meinem Land Nummer 12.
In Tumbes, der ersten grossen Stadt hinter der Grenze, waren wir von Sonnet eingeladen. Ihre Eltern habe ich in Seattle bei Cathy (meinem ersten WS-Host) kennen gelernt und sie haben den Kontakt zu ihr hergestellt. Wir trafen uns in einem Restaurant und haben den Untergang des FC-Bayern im Fernseher angeschaut. Dann ging es weiter zum Pazifik - und eine erste Campingnacht am Meer seit langer Zeit stand an. Das Meeresrauschen und die warmen Temperaturen waren der absolute Kontrast zum Hochland. Noch vor wenigen Tagen bin ich im ewigen Eis der Berge geklettert und nun wieder kurze Hose und baden im Meer. Entlang der Kuestenwueste Perus fahre ich nun wieder alleine in Richtung Trujillo, das ich in wohl in vier bis fünf Tagen erreichen sollte.
Und dann ist da noch der erste Eindruck von Peru: Die Menschen sind nett, vorallem die Straßenarbeiter, die immer Fragen, aus welchem Land man kommt. Im Stadtverkehr gibt es hunderte (gefühlte tausende) von Motortaxis, die wie die letzten Henker über die Strassen jagen. Wenn auch sonst nicht viel an den Fahrzeugen funktioniert - die Hupe geht auf jeden Fall. Und die wird genutzt, wann immer es geht. Es nervt stellenweise sehr, vorallem wenn LKW oder Busse mit ihren ohrenbetäubenden Hupen Lärm machen. Auch sonst sind die Staedte sehr laut, trubelig und quirlig. Der Lebensstandard ist geringer als in den suedamerikanischen Laendern zuvor, ich habe auch wieder ziemlich runtergekommene Behausungen gesehen und der Müll an den Strassen ist unansehnlich.
  

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