In Tulcan auf dem Friedhof gibt es kunstvolle Heckenfiguren |
Links und Rechts - Tradition und Moderne |
Willkommen am Äquator. |
Mein GPS bestätigt, dass ich am Äquator bin. |
Kurz vor Quito mein erster Blick auf den Cotopaxi. |
Sonntagskonzert in der Altstadt von Quito. |
Hochhausfassade |
Quito liegt in einem Tal und erstreckt sich über 50km |
Amtsanmaßung? Ich stehe gerade am Rednerpult im Präsidentenpalast. |
Die Wache hat es jedenfalls nicht gestört. |
Die südamerikanische Antwort auf die Mantaplatte: Salchipapa. |
Mit einem neuen Land ist es, wie mit
einer Pralinenschachtel: Man weiß nie genau, was man bekommt. So
erging es mir auch mit Ecuador. In meiner Vorstellung war es ein
armes Land mit Bergen und dem Äquator. Viel mehr wusste ich von diesem Land nicht.
Modern ging es aber bereits an der Grenze
zu: denn es gab keinen Stempel in den Pass, sondern die Einreise
wurde in den Pass eingedruckt. Wobei mir ein Stempel lieber gewesen
wäre. Mit drei Monaten Aufenthaltserlaubnis bin ich dann los in
Richtung Quito.
In Tulcan, der ersten großen Stadt
nach der Grenze wurde ich sofort auf den Friedhof geschickt,
da der sooooo schön sein soll. Also gut, wenn seit der Grenze alle
davon sprechen, fahre ich mal vorbei. Und es war wirklich ein schöner
Friedhof. Mit hellen Gräbern und kunstvoll geschnittenen Hecken: als
Bögen, Figuren, Kreuze oder was auch immer – die Hecken haben auf
jeden Fall den Reiz des Ortes ausgemacht.
Von dort dann erst mal in einen
Supermarkt und einkaufen. Und ich war im siebten Himmel. Es gab
wieder Nutella und Gouda – Käse zu erschwinglichen Preisen. Vom
Käse habe ich mir erst mal 350g gekauft und die waren schneller weg,
als ich dachte. Auch wenn der Käse nicht ganz so gut ist, wie bei
uns. Auf jeden Fall sind die Supermärkte hier gut ausgestattet. Dann
noch schnell zum Geldautomaten um mir ein paar US-Dollar zu ziehen.
Ich frage mich immer beim Geld abheben, warum diese dämlichen
Automaten 20 $ - Scheine ausspucken, die niemand wechseln kann, außer
vielleicht ein Supermarkt. Kleine Scheine wären viel angebrachter.
In San Gabriel habe ich dann die erste
Nacht verbracht und es war eine richtig schöne Kleinstadt mit allen
Annehmlichkeiten. Hier bin ich dann auch zwei Nächte geblieben, da
ich von den Höhenmetern in den Bergen und der Höhenluft ziemlich
geschafft war. Mein Körper hat nach einem wirklichen Ruhetag
verlangt. Und so habe ich diesen Ruhetag auch wirklich als einen
solchen genutzt: Schlafen, essen, lesen. Danach ging es mir wieder
besser und über Ibara ging es nach Cayambe. Dieser Ort war mal
wieder einer der ganz besonderen auf meiner Reise. Denn mein GPS
zeigte mir an, dass ich am Äquator war. Das hätte ich aber auch
ohne GPS gemerkt, denn ein großes Schild schickte mich direkt zum
Äquator – Denkmal. Ein großer, gepflasterter Platz, in der Mitte
eine Eisenschiene, die den Äquator markiert. Hier war dann erst mal
Pause angesagt. Ich habe Fotos gemacht, lange direkt auf dem
Äquator gesessen und diesen besonderen Moment auf mich wirken
lassen.
Am nächsten Morgen bin ich dann am
alten Denkmal vorbeigefahren – eine Betonweltkugel, die viele Jahre
am falschen Platz den Äquator markiert hat – man hatte diese
definitiv zu weit südlich aufgestellt.
Auf meinem Weg nach Quito erschien nach
einer Linkskurve ein gigantischer weißer Berg am Horizont. Zweimal
habe ich nachgefragt, und beide male war die Antwort: Das ist der
Cotopaxi. Was für eine Erscheinung. Viele male erschien der Berg,
bevor er sich in Wolken hüllte und so gut wie nicht mehr zu sehen
war.
Durch andere Radler habe ich von der
Casa de Ciclista in Quito erfahren. Ein Haus für Radfahrer. Zur Casa
von Santiago und seiner Familie musste ich nicht mal durch Quito
durch, sondern auf einer Nebenstraße zur Panamericana nach Tumbaco.
Dieser Ort lag 15km vor der Stadt und hat mir wahrscheinlich so
einiges an Verkehrschaos erspart. In der Casa angekommen, wurde ich
sofort herzlich begrüßt, es gab Mittagessen und so einiges zu
erzählen. Ein argentinisches Radfahrerpärchen, eine Kolumbianerin
und ein Deutscher waren auch noch dort. Wegen Platzmangel in der Casa
habe ich mein Zelt im Garten aufgeschlagen und dort genaechtigt.
Am nächsten Tag ging es dann in die
Hautstadt Ecuadors. Ich bin mit dem Bus in das historische Zentrum
gefahren und habe mich einfach treiben lassen. Ein Besuch in der
großen Kathedrale war sehr lohnenswert, da man für 2 $ auf zwei der
drei Türme steigen konnte und von hier einen super Rundblick über
die riesige Stadt hatte. Ferner haben ich den Präsidentenpalast
besucht und wollte mit meinem Kollegen mal etwas reden. Aber der
Praesi hatte keine Zeit und ich musste mich mit einer Führung durch
den Kabinetts-, Speise und Rednersaal zufriedengeben.
Tags darauf habe ich dann die Casa de
Ciclista mit ihrer Werkstatt genutzt, um mein Rad mal wieder zu
warten. Ölwechsel an der Rohloff, neues Ritzel und natürlich wurde
das Rad auch mal wieder geputzt. Morgen werde ich diesen Ort der
Gastfreundschaft schon wieder verlassen und über die „Allee der
Vulkane“ weiter in Richtung Süden fahren.
Auf jeden Fall bin ich von Ecuador bis
jetzt sehr positiv überrascht und freue mich auf mehr.
Grenze Kolumbien - Tumbaco Streckenlänge: ca. 245 km Steigung gesamt: 3.562 Meter Downhill gesamt: 4.139 Meter Hoechster Punkt: 3.312 Meter uNN |
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