Die Inside Passage - trotz Regen ein Erlebnis |
Ein Wal winkt kurz vor Sonnenuntergang |
Der 50. Breitengrad ist "ueberfahren" (ca. Hoehe von Mainz) |
Oscar aus der Sesamstrasse ist auch auf Vancouver Island |
Alena und Hardy - auch auf dem Weg nach Sueden |
Von Terrace waren es 150km nach Prince Rupert. Der Highway verlief 120km entlang dem "Skeena River". War super zu fahren. Der Fluss, anfangs noch ein kleiner Bach, wurde immer breiter, bis er hinterher ca. 2km Breit war. Kurz vor Prince Rupert ging die Strasse dann hoch in den Norden, weg vom Fluss. Dort angekommen habe ich im Visitor Information Center erfahren, dass die Faehre nach Port Hardy bereits morgen faehrt (die verkehrt naemlich nur alle zwei Tage). So bin ich gegen 20:00 Uhr am CG, ca. 2km vom Faehrhafen entfernt, angekommen, habe mein Zelt aufgestellt, bin noch was essen gegangen und habe mich dann frueh schlafen gelegt. Doch vor dem Einschlafen musste ich noch was erledigen, was ich in den letzten Wochen gar nicht mehr gemacht habe - den Wecker stellen. Klingeln sollte das Ding um 4:50 Uhr. Doch ich war bereits vorher wach, da starker Regen auf mein Zelt prasselte. So habe ich morgens sofort meine Regensachen angezogen, kurze Katzenwaesche, alles nass zusammengepackt und ab zum Hafen. Gegen 5:45 Uhr war ich dort und habe mein Ticket fuer die Passage gekauft. In diesem Moment wuenscht man sich, ein Fahrrad zu sein, denn das hat nur 5$ gekostet. Der Fahrer oben drauf musste 180$ bezahlen.
Puenktlich um 07:30 Uhr wurden dann die Anker gelichtet und es ging los auf eine 15stuendige Fahrt durch die Inside Passage.
Trotz des Dauerregens auf der Fahrt fand ich das schon ein beeindruckendes Erlebnis. Das 2009 in Deutschland gebaute Schiff schipperte gemuetlich durch die Inselwelt Canadas. Stellenweise waren die Inseln zum greifen nahe. Auf dem Schiff war es halbwegs ruhig, so dass man in aller Ruhe schlafen, essen, weitere Tour planen etc... konnte. Es war eine richtig entspannende Schiffspassage.
Ich habe an Board auch Patrick wiedergetroffen (Radler vom Cassiar Highway). Er hat mir viel ueber die Tour auf Vancouver Island berichtet und mir viele gute Tipps und Infos gegeben.
Gegen Abend kam dann die Sonne doch noch raus und der Sonnenuntergang war super.
In Port Hardy sind wir dann mit einer halben Stunde Verspaetung angekommen - es war dann 23:00 Uhr.
Im dunkeln dann zum naechsten CG und Zelt mit Stirnlampe aufgestellt und schlafen gelegt.
Am naechsten Morgen bin ich dann auch erst gegen 09:15 Uhr aufgestanden. Habe mein irgendwie immer noch nasses Zelt und den klammen Schlafsack gepackt, bin zum Supermarkt einkaufen, und dann an den Strand runtergefahren um zu fruehstuecken. Dort angekommen traf ich auf Alena und Hardy, zwei Radler aus Berlin, die auch auf dem Weg nach Suedamerika sind - jedoch zwei Jahre Zeit fuer den Trip eingeplant haben.
Bei einem Regenschauer haben wir unter einer blauen Plane gesessen und uns unterhalten.
Nach dem Fruehstueck bin ich dann weiter gefahren nach Port McNeil (56km). Eine gemuetliche Tagesetappe. Nach einer Nacht dort war mein naechstes geplantes Tagesziel "Woss". Doch dort war ich bereits um 15:00 Uhr - und da dort nichts los war, bin ich dann noch weiter gefahren bis "Sayward". Hier habe ich am "Elk CG" ubernachtet und hatte den ganzen CG fuer mich alleine. Der Platz war voll mit 20 - 25 Meter hohen Tannen, der Boden war super weich und am Rande des CG floss der Elk-River. Ich war erst gegen 20:30 Uhr dort, habe erst mal ein Feuer angemacht, Zelt aufgestellt und zu Abend gegessen. Nach 138km war ich auch etwas muede und bin bei einem knisternden Lagerfeuer dann auch schnell eingeschlafen. Und am naechsten Morgen war der Sommer da. Zwar war es im Tannenwald noch sehr kalt, doch sobald man in die Sonne kam, war es wunderbar. Und so habe ich dann eine gemuetliche Tagesetappe nach Campbell River eingelegt. Vom Meer hat man leider bis Campbell River wenig gesehen, da der Highway 19 sehr weit weg von der Kueste verlaeuft. Doch ab Campbell River war das Wasser dann da. Jetzt bin ich in Courtenay, werde aber gleich noch 15km weiter fahren zu einem CG am Meer - wurde mir hier im Visitor Information Center empfohlen.
Die Landschaft hat sich in den letzten Tagen meiner Tour sehr gewandelt. Es ist alles viel gruener geworden, Fahne wachsen im Wald, Blumen bluehen in allen Farben und aus dem langweiligen Tannenwald ist ein Mischwald mit vielen Laubbaeumen geworden. Ich habe die ersten Anzeichen von Landwirtschaft entdeckt und seit Campbell River hat einen die Zivilisation auch wieder. Es gibt alle km einen Store oder eine Tankstelle. Man kann jederzeit etwas kaufen. Ist schon komisch nach all den Tagen vorher in der Weite von Alaska und dem Yukon. Der Preis hierfuer ist viel mehr Verkehr auf der Strasse, keine ruhigen Plaetze mehr und viele geschaeftige Menschen auf den Strassen. Je weite es jetzt in den Sueden der Insel geht, desto mehr wird es werden.
Uebrigens ist die Strecke auf der Insel auf keinen Fall so huegelig, wie man mir vorher erzaehlt hat. Der Cassiar war da schon eine ganz andere Hausnummer.
Mir gefaellt die Tour ueber die Insel bis jetzt auf jeden Fall, da man Meer, Waelder und schneebedeckte Berge zur gleichen Zeit sehen kann. Wenn jetzt der Verkehr nicht waere, dann waere es perfekt....
1 Kommentar:
Deine Berichterstattung macht echt süchtig, mich hat auf jeden Fall das Reisefieber gepackt. Und der deutsche Sommer ist wirklich bei dir - hier lässt er sich zumindest nicht so oft blicken. Wünsch Dir weiterhin tolle Erlebnisse und halt uns Daheimgebliebene auf dem laufenden. Alles Gute weiterhin. Martina J.
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