Montag, 31. Oktober 2011

10 Tage im Westen der USA

In San Francisco an der Golden Gate Bridge

Der Grand Canyon kurz vor Sonnenuntergang

Leider kein Glueck gehabt - schnell waren die Chips verspielt

Das MGM Grand war fuer drei Naechte unsere bescheidene Unterkunft
    
Wasserfontainen tanzen zur Musik vor dem Bellagio

Der Hoover Dam - die Grenze zwichen Nevada und Arizona

Mit zwei Stunden Verspätung ist der Flieger mit meinem Vater an Board in San Francisco gelandet. Bis wir uns dann endlich gesehen haben, war es auch 16:00 Uhr und der Tag ziemlich gelaufen. Wir sind noch schön was Essen gegangen und dann ab ins Hotel. Gegen 20:16 Uhr wackelte auf einmal das ganze Hotel für ca. 5. Sekunden. Grund war das zweite Erdbeben an diesem Tag mit einem Wert von 3,9 auf der Richterskala. Aber das hat keinen von uns beiden wirklich beunruhigt und so sind wir tief und fest eingeschlafen. Am nächsten Tag startete nämlich unser Mammut – Besichtigungsprogramm. Morgens ging es in die Redwoods noerdlichvon SF, Nachmittags dann Stadtrundfahrt durch SF mit Golden Gate Bridge, Twin-Peaks, Hafenviertel, China-Town etc.... Zum Abendessen waren wir dann noch bei Heidi – meinem SF-Warmshowershost – eingeladen. Und so endete ein sehr langer Tag.
Am nächsten Tag war eine Schiffstour nach Alcatraz gebucht. Die Führungen dort sind wirklich super gemacht – man bekommt einen Kopfhörer auf und kann dann durch das Gefängnis gehen und erhält viele interessante Informationen über den Knast und das Knastleben von damals. Zurück auf dem Festland haben wir dann noch SF in einem Cabel-Car erkundet. Einmal rauf und runter für 12$ pro Person.
Nach drei Tagen SF ging es dann in Richtung Nevada. Mit einem Abstecher durch den Yosemite Nationalpark haben wir es an diesem Tag bis Tonopah geschafft und waren wirklich im Land des Glücksspiels gelandet. Das Hotel hatte ein Casino mit vielen Automaten und wir durften zur Begruessung unser Glück beim Würfeln versuchen. Hätten wir mit einem Wurf drei mal die gleiche Zahl gewürfelt, dann wäre das Hotelzimmer für Lau gewesen. Hat aber leider nicht geklappt, und so musste die Kreditkarte herhalten. Nach einer geruhsamen Nacht waren wir dann am darauffolgenden Tag endlich in Las Vegas. In den Hotels gibt es keine festen Zimmerpreise, da sich diese nach Angebot und Nachfrage richten. Wir haben im MGM Grand eingecheckt und hatten einen tollen Blick aus dem 27. Stock auf den Strip, und das Zimmer war eine Wucht. Jedoch sollte man die Groesse der Hotels dort nicht unterschätzen. Vom Parkplatz zum Zimmer waren es mal eben knapp 15min zu gehen – und immer schön durch das Casino. Die Groesse aller Hotels und Casinos hat uns schon sehr beeindruckt. Am Nachmittag ging es dann auch auf den Strip und wir sind bis spät in den Abend hinein von einem Casino zum anderen gelaufen. Gegen Abend wurde es noch interessanter, da es überall glitzerte und leuchtete. Was man hier alles zu sehen bekommt, kann man gar nicht in Worte fassen. Das Bellagio mit seiner gigantischen Wasserorgel, das Paris Paris mit dem Eiffelturm, das Venice mit den Kanälen und Gondeln IM Hotel, das pompöse Caesars Palace, das New York mit einer Nachbildung der Skyline und der Freiheitsstatur sowie einer Achterbahn oder die Pyramide des Luxor. Ein Casino groesser als das andere, viele Wege zum Verlaufen, tausende von Automaten und Spieltischen und Tag und Nacht überall Betrieb. Unglaublich!! Die Einsätze an den Tischen waren min. 10$ und wir haben einen Tisch gesehen, wo beim Black Jack mit einem Minimum von 500$ gespielt wurde. Man glaubt gar nicht, wie schnell hier mal eben tausende von Dollars verspielt wurden. Und draußen auf der Straße sitzen die Obdachlosen und betteln um ein paar Dollar – krasser kann ein Kontrast nicht sein.
Naja, wenn man schon mal in Las Vegas ist, dann muss man auch wenigsten einmal gespielt haben. Als erstes hat mein Vater sein Glück beim Roulett versucht und hat innerhalb von nicht mal drei Minuten in fünf Runden viel Erfahrung gewonnen. Auch ich habe mein Gleuck versucht, habe zweimal gewonnen, aber dann auch alles ganz schnell wieder verloren. Nicht umsonst sind alle Casinos hier so pompös und riesengroß – bei den Gewinnspannen kann man sich das ohne Probleme leisten. Übrigens gibt es in den Casinos keine Fenster, keine Uhren und die Luft wird mit Sauerstoff angereichert, damit die Spieler nicht abgelenkt werden und lange fit bleiben.
Etwas eine knappe Autostunde von Las Vegas entfernt haben wir den Hoover Staudamm besucht – ein riesiges Bauwerk, mit dessen Bau 1931 begonnen wurde. Unten hat der Damm eine Breite von 201 Metern, oben von 14 Metern und seinerzeit wurden rund 2,6 Mio. Kubikmeter Beton hier verbaut. Durch das Aufstauen des Colorado-Rivers ist der Lake Mead entstanden, der groesste durch Menschenhand geschaffene See der USA.
Einen Tag später haben wir dann noch einen Helikopter-Flug und eine Bootstour durch den Grand Canyon gemacht – imposanter als hier kann eine Landschaft bald nicht sein. Schade nur, dass hier die Zeit sehr knapp war. Für einen Gang über den Skywalk hat es leider nicht mehr gereicht, wobei ich mir nicht sicher bin, ob ich da wirklich drauf gegangen wäre....
Am Morgen, an dem wir Las Vegas verlassen haben, haben wir noch Schlange gestanden vor dem Las Vegas Schild, um hiervon noch ein Foto zu bekommen, bevor wir dann wieder in Richtung Westen gefahren sind. Durch die Mojawe Wüste ging es über Bakersfield in Richtung Pacific und dann über den CA1 entlang dem Ozean und Big Sur langsam zurück in Richtung San Francisco. Wir haben unterwegs noch das Hearst Castle besichtigt, den 17-Milen-Drive in Monterey gemacht, eine Geisterstadt besucht, Baumwollfelder gesehen, See-Elefanten bestaunt und einen schönen Sonnenuntergang am Pacific miterlebt.
Die 10 Tagen waren ein schöner und interessanter Besichtigungsmarathon. Wir haben viel gesehen und mein Vater hat einen guten Eindruck von der Groesse des Landes, von den Eigenarten der Amerikaner (vor allem vom Fruehstueck) und von den typischen Motels bekommen.
Wir waren jeden Abend ziemlich geschafft und müde, aber die Tage sind wie im Flug vergangen und haben richtig Spaß und Freude gemacht.
Heute Mittag habe ich meinen Vater zum Flughafen gebracht und mich dann wieder auf den Weg in Richtung Süden gemacht – Richtung San Diego. Dort wartet mein Rad auf mich.
Ich bin jetzt übrigens wieder voll ausgerüstet mit neuen Satteltaschen und Reifendecken aus Deutschland sowie einer neuen Isomatte von REI. Ferner habe ich all die Dinge, die ich nicht mehr brauche, mit in den Koffer meines Vaters gepackt und ihm die ersten 6.000 Fotos auf DVD gebrannt, damit diese schon mal sicher in der Heimat sind.
Mein Rad bekommt nun noch einen General – Service und dann werde ich mich wahrscheinlich ab Freitag auf den Weg in Richtung Mexiko machen..... Vengo a Mexico!
   


Freitag, 28. Oktober 2011

Der letzte Cowboy kommt aus Guetersloh


Auf dem endlosen Highway 58...
            
Las Vegas - die Spielerstadt mitten in der Wüste

Die letzten Tage waren Sightseeing in geballter Form. Kaum Zeit zum Luft holen und ein Highlight nach dem Anderen. San Francisco mit Alcatraz, Golden Gate Bridge und Cabel Car, Yosemite NP, Las Vegas, Hoover Dam, Grand Canyon....
Ich werde über all die Dinge zum Beginn der nächsten Woche ausführlich berichten. Bis dahin viele Gruesse aus Bakersfield, CA.
   

Dienstag, 18. Oktober 2011

Der Tiefpunkt meiner Reise...

Der erste Nachtfrost in den Bergen....

...und dann morgens in die heiße Quelle.

Badwater Basin im Death Valley - -86m unter dem Meeresspiegel

Die senkrechte Wand von "El Capitan" im Yosemite Nationalpark

Half Dome - auch ein Highlight im Yosemite Nationalpark

Nach zwei sehr geruhsamen und ruhigen Tagen bei Gary in Carlsbad (ihn hatte ich vor Wochen in Eureka getroffen, und da hatte er mich eingeladen, doch einfach bei ihm vorbeizukommen und dort ein oder zwei Tage zu bleiben...) bin ich dann nach San Diego gefahren. Die Stadt hat mir auf Anhieb sehr gut gefallen. Und ab hier war dann Radlerpause angesagt, denn die nächsten drei Wochen ist Mietwagen angesagt. Zwei Räder vs. vier Räder. Meine zwei Räder konnte ich bei Veronique in der Garage sicher unterbringen und nach einem netten kleinen Plausch und etwas Milka-Schokolade ging es dann mit dem Auto wieder in Richtung Norden. Über den I5 ging es durch Los Angeles - was für ein Verkehr auf der Strasse. War für mich sehr gewoehnungsbeduerftig und so bin ich immer schoen rechts und nicht allzu schnell gefahren. Mein "Ford-Escape" ist gross genug, um im Kofferraum halbwegs bequem schlafen zu können - so kann ich mir die Uebernachtungskosten sparen. Und so habe ich die erste Nacht irgendwo hinter LA auf einem LKW-Parkplatz verbracht. Am nächsten Morgen bin ich dann in das Death Valley gefahren - WOW!!!! Dieser Nationalpark hat mir richtig gut gefallen. Es war mit knapp 40 Grad (ca. 100 Grad Fahrenheit) ganz schön heiss hier. Die Nacht habe ich dann am "Dantes View" verbracht - ein Aussichtspunkt auf 1.669m über dem Valley. Der Sonnenaufgang am nächsten Morgen war unbeschreiblich. Von hier hatte ich dann auch einen super Blick auf das "Badwater Basin". Ein Salzsee, der 86 Meter unter dem Meeresspiegel liegt. Und dieser See war mein nächstes Ziel am Morgen. Dort angekommen hatte ich den absoluten Tiefpunkt meiner Reise erreicht - denn hier ist der tiefste Landmassenpunkt des gesamten amerikanischen Kontinents!! Andere Attraktionen wie "Natural Bridge", "Artist Drive", "Devils Golf Course" oder die Sandduenen waren tolle Ziele im Valley. Ganz besonders beeindruckt war ich von der absoluten Stille in der Wueste. Gerade in der Nacht hat man NICHTS gehört. Kein Wind, keine Tiere, kein einziges Geräusch. Auf meinem Weg aus dem Valley habe ich dann erfreulicher Weise alte Bekannte wiedergetroffen. Chris - ein Radler den ich vor vielen Wochen mal irgendwo an der Küste getroffen habe und Alena und Hardy, die beiden Berliner, die in zwei Jahren runter nach Argentinien fahren. Mit den beiden habe ich dann auch länger am Straßenrand gesessen und wir haben uns über erlebtes ausgetauscht. Hat mich richtig gefreut, die beiden wieder zu treffen. Von ihnen hatte ich auch den Tipp mit den heißen Quellen bekommen. Das war dann mein nächstes Ziel. Highway 395 - nördlich von Bishop. Hier habe ich die heissen Quellen gefunden. Eingerahmt von schneebedeckten Berggipfeln konnte man hier zelten und die Seele baumeln lassen. Ich bin 4x im Wasser gewesen. Am schönsten war es einmal bei Nacht - draußen war es richtig kalt, der Mond und die Sterne bildeten zusammen mit den Berggipfeln ein unvergessliches Panorama. Auch das Bad am morgen um 07:00 Uhr zum Sonnenaufgang war einmalig. Das war mit der schönste Platz, an dem ich bis heute übernachtet habe. Von hier aus ging es dann durch den Sequoia NP in den Yosemite NP - nach Aussage aller ein MUSS! El Capitan - 2.307m hoch - eine senkrechte Felswand, die für Kletterer aus aller Welt eine Herausforderung ist. Half Dome - 2.693m hoch - auch ein Kletter-Hotspot, der Blick in das Yosemite Valley oder die Fahrt über den Tioga Pass waren sehr beeindruckend. Es war schön, hier gewesen zu sein, aber das Death Valley fand ich dann doch um einiges interessanter.
Wenn ich meine Tour noch mal fahren würde, dann würde ich meinen Weg von San Francisco über diese beiden Nationalparks wählen und nicht weiter entlang der Küste fahren. Denn das ist wirklich eine tolle Gegend hier.
Neben den NP habe ich in Mariposa auch mal eine katholische Messe besucht. Vor der Kirche wurde man mit Handschlag begrüßt, es gab drei Messen am Sonntag und die Messe um 08:30 Uhr war sehr gut besucht. Die kleine Kirche war fast voll. Die Hauptbestandteile sind natürlich die gleichen wie bei uns, aber das mal in englisch zu erleben war schon interessant. Der Pfarrer war sehr locker drauf und hat viel mit der Gemeinde gesprochen, es war irgendwie nicht so steif. Beim "Vater unser" habe sich alle in der Kirche an die Hände gefasst und somit eine "Menschenkette" durch die gesamte Kirche gebildet - über den Mittelgang hinweg. Und es gab noch eine Taufe. Übrigens heißen die Paten im englischen "Godparents" - Gotteltern; und das Partenkind heisst "Godchild" - Gottkind. Finde ich irgendwie ausdrucksstärker als das deutsche Wort Taufpaten oder Patenkind....
Nun ja, nun bin ich auf dem Weg nach San Francisco und freue mich, meine Vater wieder zu sehen. Schade nur, dass meine Mutter nicht fliegt.
    

Dienstag, 11. Oktober 2011

San Diego in Bildern

Ein paar Eindruecke aus San Diego....

Der Tortilla-Vorhang, die Grenze zu Mexiko






        
    
      

Freitag, 7. Oktober 2011

Los Angeles - Stadt der Engel


Sonntag Morgen in Malibu Beach
       
Endlose Strände und viele Sportmoeglichkeiten
    
Sehen und gesehen werden lautet das Motto am Venice Beach
     
Das Hollywood-Sign: 15m hoch, 137m lang
Ursprünglich hieß es mal "Hollywoodland"
    
Sogar Kermit der Frosch hat hier einen Stern auf dem Walk of Fame
     
Besuch aus Greffen - Stefans und meine Wege habe sich in Newport Beach gekreuzt
        
    
Als erstes mal die gute Nachricht: Meine Reifen sind wieder ok, ich hatte mit den neuen Decken keine weiteren platten Reifen mehr und konnte somit wieder KM machen. Danke übrigens für das Mitleid, die aufmunternden und geistigen Kommentare bzw. Mails. Aber das gehört zum Radfahren dazu. Als kleine Entschädigung für all den Stress habe ich mir auch mal nach langer langer Zeit ein Motelzimmer gegönnt, bin schön was Essen gegangen und am nächsten Morgen war die Welt wieder in Ordnung und das Radfahren hat wieder richtig Freude gemacht.

Somit ging es dann für mich in Richtung Los Angeles. Entlang den Santa Monica Mountains bin ich am letzten Sonntag morgen dann im Stadtbezirk von LA angekommen.
LA – die Stadt der Engel. Im gesamten Ballungsraum leben über 10. Mio. Menschen, die Highways und Freeways sind die Schlagadern der Stadt, und die Vororte und City-Limits ziehen sich ca. 150km die Küste entlang – einfach nur gigantisch.
Am Sonntag in Malibu einzufahren, war eine gute Idee. Der Verkehr auf den Straßen war erträglich, der Verkehr auf den Radwegen hingegen riesig. Rennradfahrer über Rennradfahrer, Jogger, Walker und Skater blockierten den Radweg, der sich in unendlich vielen Kurven durch den weißen Sand am Strand seinen Weg bahnte. Hinzu kamen die vielen Spaziergänger. Im Wasser unendlich viele schwarze Punkte – Surfer in ihren Wasseranzügen, die auf die perfekten Wellen gewartet haben, um auf diesen zu reiten.
Vorbei an der Getty-Villa und vielen tollen Strandhäusern ging es durch Venice Beach. Hier ist das Mekka der Body-Bilder, Sportler, Strassenverkaeufer und der Obdachlosen. Eine bunte Mischung, die Venice Beach zu einem Besuchermagneten in LA macht. Ich habe mein Rad gemütlich über die Straße geschoben und mir das bunte Treiben angesehen.
Überhaupt sind die Strände hier ein Laufsteg der Eitelkeiten. Sehen und gesehen werden lautet das Motto. Jeder scheint hier gerne zu zeige, wie fit er oder sie ist, wie er oder sie den Körper geformt hat, wie sportlich und stark man ist.
Nach Venice Beach dann die Marina del Rey – ein riesiger Stadthafen für Segelboote und Jachten. Nach der Marina hatte ich dann mein Ziel für diesen Tag erreicht: Playa del Rey. Bei Chris konnte ich mich für zwei Tage heimisch fühlen. Er hatte seine Garage umgebaut, unten war sein kleines Musikstudio, oben ein Aufenthaltsraum – und das war mein Schlafplatz. Chris kann übrigens super Gitarre spielen, singen und Klavier spielt er auch – eine Kostprobe seines Könnens hat mich schwer begeistert. Nach einem gemeinsamen Abendessen bin ich dann schlafen gegangen, um fit für den nächsten Tag zu sein – Stadtbesichtigung in Hollywood.
Chris hat seinen Sohn morgens zur Schule gebracht und mich gleich mitgenommen und in Hollywood raus gelassen. Da ich keine Lust hatte, stundenlang durch die Stadt zu laufen, habe ich mir eine Bustour gegönnt – wo man überall aus- und wieder einsteigen konnte. Das Kodak-Theater, Beverly Hills, Rodeo-Drive, die Paramount-Studios oder der Walk of Fame – all das gab es zu sehen. Außerdem Bäume, Zäune und große Tore vor den Häusern der Stars, die alle neugierigen Blicke abgeschirmt haben. Ich frage mich allerdings nur, was die Stars oder reichen Leute in die Hollywood Hills zieht? Hier ist alles eng an eng bebaut, die Aussicht ist bescheiden, die Straßen schlecht. Es gibt so viele schönere Plätze entlang der Küste. Aber falls noch jemand einen zweiten Wohnsitz in Hollywood sucht: es steht hier eine schöne Villa für 68,5 Mio. $ zum Verkauf – ich makel gerne, wenn die Provision stimmt.
Das einzige, was ich nicht so richtig gesehen habe, sind die großen Buchstaben „Hollywood“. Von der Bustour aus konnte man hier und da einen Blick darauf werfen, mehr aber nicht. Also habe ich mich entschlossen, doch noch etwas zu laufen und habe nach dem Weg zu dem Schriftzug gefragt. Man schickte mich hier und da hin, aber nach einer Stunde habe ich gar nichts mehr vom Schriftzug gesehen und habe dann beschlossen, den Rückweg anzutreten. Mit der Metro nach Down-Town LA, dann mit dem Bus zurück zur Playa del Rey. Und der Busfahrer war ganz bestimmt kein Engel...
Am naechsten Morgen habe ich mich dann von Chris verabschiedet und bin weiter gen Süden gefahren. Die Strecke war eigentlich ok – bis zum Hafen von LA. Hier war 10km schwitzen angesagt. Nicht, weil es hoch oder runter ging, sondern weil der Verkehr hier mörderisch war, die Straßen wirklich schlecht und ich etwas besorgt um mich und mein Rad war. Nach dem Hafen – als wenn jemand einen Schalter umgelegt hat – dann wieder ein schöner Radweg am Strand entlang. Tolle, noble Stadtteile wie Long Beach, Seal Beach, Huntigton Beach oder Newport Beach lagen auf meiner Strecke. Mangels eines CG habe ich dann in Huntigton Beach noch mal in einem Motel übernachtet.
Am Abend bekam ich einen erfreulichen Anruf. Stefan Heckmann teilte mir mit, dass er nördlich von LA ist und es wohl morgen mit einem Treffen klappen wird. Super – hat mich richtig gefreut.
Am nächsten Morgen hat es dann wie aus Eimern geregnet – war aber egal, denn Fahren braucht ich an diesem Tag ja nicht. Vom Motel bin ich in den nächsten Starbucks, habe Stefan meinen Standort durchgegeben und gegen 11:00 Uhr kam er dann auch angefahren. Wir haben lange dort gesessen und uns über alle Erlebnisse entlang der Westküste ausgetauscht. Dann hat er mein Rad in seinen Mietwagen geladen, wir haben uns ein Motel in Newport Beach gesucht, sind was essen gegangen und haben dann noch ein paar Bier im Irish-Pub getrunken.
Am nächsten Morgen hieß es dann aber auch schon wieder Abschied nehmen, denn Stefan musste hoch in Richtung San Francisco. Es hat mich riesig gefreut, nach drei Monaten ein bekanntes Gesicht aus der Heimat zu sehen, sich über all die erlebten Dinge auszutauschen und einfach mal wieder etwas länger deutsch zu reden.....
Diesen Tag bin ich dann noch die Wahnsinns-Distanz von 35km gefahren, zum CG in Dana Point. Ich bin nämlich im Moment etwas am rumkluengeln, da ich ja am 20.10. wieder in San Francisco sein muss und bis San Diego ist es nicht mehr allzu weit.
      

Montag, 3. Oktober 2011

1.000km zum 7.


USA, Californien - Los Angeles, Playa del Rey
02.10.2011, 15:00 Uhr